Ein Uhu hatte sich beim Jagen in der kleinen Ortschaft Hainzendorf bei Kirchlein in eine missliche Lage brachte. Auf einem landwirtschaftlichen Hof verfing sich der größte aller Eulenvögel offenbar bei der nächtlichen Jagd in einer hölzernen Tür an der Biogasanlage des Anwesens, so dass er sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnte. Am nächsten Morgen entdeckten die Bewohner den Vogel völlig entkräftet und dem Tode nah und befreiten ihn.
Umgehend informierte der Landwirt unser LBV-Mitglied Gerd Glätzer. Er nahm sich des Vogels an und brachte ihn zu einer Vogel-Auffangstation. Sieben Wochen lang war der Uhu in der Pflege und kam nach und nach wieder zu Kräften.
Herkunft aus Thüringen
Unterdessen hatte Gerd Glätzer anhand der Beringung des Vogels seine Herkunft feststellen lassen. Demnach wurde der Uhu, es handelt sich dabei übrigens um ein männliches Tier, als Küken in Greiz (Thüringen) beringt.
Dann war es endlich an der Zeit, den Vogel wieder in die Freiheit zu entlassen. Und zwar tat man dies genau dort, wo er sieben Wochen zuvor fast tot gefunden wurde. Viele interessierte Hainzendorfer wohnten dem Schauspiel der Freilassung des Uhus auf dem freien Gelände bei. Nach 200 Metern Flug und kurzer Rast auf dem Giebel eines Hausdaches verschwand das Tier schließlich, gefolgt von einigen Krähen, in den Weiten der Flur.